Es ist soweit: Meine Zeit in Shanghai neigt sich dem Ende zu und ein Teil meines Gepäcks befindet sich schon auf dem Weg in die Heimat. Also wird es auch langsam Zeit, ein Fazit zu ziehen. Ohne zu viel zu philosophieren und ohne langes Lavieren....
China ist so, wie man es erwartet hat.
Klingt jetzt doof, ist aber so. Das Land hat es geschafft alle gängigen Vorurteile - sowohl negative als auch die negativen... aber auch die positiven - zu bestätigen.
Chinesen sind ein (aus westlicher Sicht) ziemlich ekliges Volk von Rotzern, Rülpsern, auf-die-Straße-Scheißern, neben-das-Klo-pinklern und und und....
Dafür gibt es aber auch eine Erklärung. Und hej, alles was sich erklären lässt, ist ja nur noch halb so schlimm. Also die Geschichte geht so. Während der Kulturrevolution wurde ja alles um die Ecke gebracht (hinter der Ecke lag das Umerziehungslager) was auch nur annähernd intellektuell, gebildet, niveauvoll oder ähnlich aussah. Daher ist die Bevölkerung auf Nummer sicher gegangen und hat sich möglichst gegenteilig verhalten... und das wurde zur Gewohnheit. Während man in Deutschland versucht, seine Klassenzugehörigkeit über das Auto zu zeigen (Manta mit Fuchsschwanz oder Mercedes mit Hut auf der Hutablage), spuckt man hier halt auf die Straße. Vorher muss man natürlich noch laut alles aus den Nebenhöhlen holen, damit auch jeder darauf aufmerksam wird. Danach noch kurz das Ergebnis bewundern, sich kurz freuen und weiterlaufen.
Zu den positiven Vorurteilen gehört dann aber auch, dass gleich ein fleißiger Chinese kommt, der den ganzen Mist wieder weg macht. Und der kommt wieder und wieder und wieder... Sisyphos-Aufgaben werden hier mit einer Hingabe und einem Fleiß erfüllt, das ist schon unglaublich. Da würde sich selbst der alte Grieche umschauen.
Natürlich hat mich China auch geändert. Ich habe nun zum dritten Mal in China Shrimps gegessen... und ich lebe noch. Da sag noch Mal einer, Dinge können sich nicht zum Positiven verändern! Ich meine jetzt nicht mich, sondern die moderne Meeresfrüchtezucht.
Aber auch ich bin nicht mehr so wie früher, denn früher war ich jünger, jetzt ist mein Magen voller und das Haar wird immer dünner. (Füchse sind gar keine Rudeltiere... aber der Rhyme ist fett.... der Rhyme ist fett.)
Gibt es Dinge, die ich vermissen werde? Na klar! Zum einen habe ich hier sehr nette Leute kennen gelernt und auch den Eric... ;)
Zum anderen ist China auf jeden Fall eine kulinarische Erfahrung, die ich nicht missen möchte und die ich daher auch sehr vermissen werde!
Trotzdem sollte ich das Land langsam verlassen, da sich mein Aggressivität von Tag zu Tag steigert. So überlege ich mir ernsthaft, einen Rollkoffer zu kaufen, den ich dann mit Zement fülle und bei grün vor mir über den Fußgängerübergang schiebe, damit die Taxis sich daran kaputt fahren. Außerdem plädiere ich offen für ein Gesetz, dass es erlaubt, Fahrer von Elektroräder, die bei Nacht ohne Licht gegen die Fahrtrichtung fahren, mit einem Baseballschläger von ihrem Gefährt zu holen. Und wenn ich nur noch ein paar Tage zur Arbeit laufen muss, dann nehm' ich dem "Traffic-Assistent", der immer genau dann anfängt sinnlos zu pfeifen, wenn ich genau neben ihm bin, die Pfeife aus der Hand und stecke sie ihm so tief in den Rachen, dass selbst seine Verdauung zu einem Pfeifen führt.
Vielleicht kann ich in der Abgeschiedenheit von Elchingen erst Mal wieder Kontakt zu meinem inneren ich aufnehmen. Ommmmmmmmmm....
Der Blog is hiermit fast geschlossen, aber vielleicht schreib ich auch noch was über Guilin, welches ich dieses Wochenende besuchen werde...
Donnerstag, 24. März 2011
Samstag, 5. März 2011
Kulturelle Unterschiede
Heute Mal ein Eintrag der anderen Art. Einfach nur ein paar Bilder einer chinesischen Künstlerin, die in Deutschland lebt und sich über die kulturellen Unterschiede Gedanken macht. Es handelt sich also quasi um ein Vollplagiat.... aber hier ist die Quellenangabe:
http://www.yangliudesign.com/
http://www.yangliudesign.com/
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