Nicolas Einführung: „Antonia und ich sind wieder gut in Shanghai angekommen und haben genau die Reise bekommen, mit der wir gerechnet haben; unglaublich schön und abenteuerlich. (Vielleicht haben wir auch genau diese Reise verdient?) Die Abenteuer hatten wir zwar nicht gebucht, aber sie waren eine kostenlose Zugabe unseres Reiseveranstalters.
Es begann damit, dass die Reiseunterlagen genau einen Tag vor Antonias Abflug eintrafen. Das ist eigentlich kein Problem, unter der Vorraussetzung, dass sie sowohl vollständig, als auch richtig sind. Wenn Beides nicht gegeben ist, beginnt das Abenteuer. Uns fehlten z.B. alle Flugunterlagen und Antonias Name war auf manchen Dokumenten falsch geschrieben.
Die Flugdaten sollten wir uns dann in China beim lokalen Kontakt, Herrn Wang, besorgen. Das hat nach mehreren versuchen dann auch irgendwann geklappt. Von den drei Flügen konnte er uns aber nur zwei Flugnummern nennen und die waren beide falsch. Na gut, dafür, dass ein Flug aufgrund unklarer Gründe (technischer Probleme) gecancelt wird, kann er persönlich zwar nicht all zu viel, er könnte uns dies aber mitteilen. So kamen wir zu spät in Peking an, weswegen wir durch den Sommerpalast rennen und einen anderen Punkt verschieben mussten.“
Antonias Teil über Peking: „Wir hatten eine außerordentlich schöne Rundreise durch das Reich der Mitte und sammelten viele Erfahrungen. Hier die Highlights nur für Euch – only today, best price, only for you - verpackt in einer virtuellen Reise:
Begonnen hat Alles in Beijing, in der Stadt, in der unser Reiseführer von der Stadt ungefähr den gleichen Kenntnisstand besaß wie wir. Bei eiskalten Temperaturen und einem flotten Wind klapperten wir eingepackt in die vielschichtigsten Lagen die schönsten Sehenswürdigkeiten ab und erlangten einen tollen Eindruck vom - wie er es nannte - „alten China“. Vom Himmelstempel, über den Sommerpalast, zum Lama-Tempel, über die Verbotene Stadt und abends Hotpot Essen. Der Hotpot war ein Erlebnis, da wir keine Ahnung hatten, wie man dieses Gericht mit Stäbchen aus dem heißen Kochtopf fischen soll. Wir bekamen daher gleich eine kleine Asiatin mit an den Tisch, die quasi nur für uns kochte. Der 24. Dezember war sowieso das absolute Highlight... die Mauer war atemberaubend. Nach einigem Klettern und Treffen von mehreren Australiern, die natürlich naturgetreu ihre Weihnachtsmützen trugen, genossen wir abends eine Peking Ente. Kurze Erklärung dazu... falls bei euren Großmüttern etwas schief geht und die Gans nicht ganz zart wird, schlagt ihr vor, es wie die Pekinger zu machen. Egal wie die Ente optisch und geschmacklich gelungen ist, die verpacken sie einfach mit etwas Soja Sauce und Frühlingszwiebeln in einem Pfannkuchen. Allerdings auf mexikanischer Art und Weise – wie ein gefüllter Taco. Leider passt in so einen Taco auch nicht allzu viel rein, sodass wir nach etwas Nachschub fragten. Schade, dass bereits um halb neun die Küche geschlossen hatte- ahh, das meinten die also mit „door is closed“... wie gut, dass ich unchinesisch wie ich seit zwei Wochen hier esse, bereits vorab mifang bestellt hatte. Also bekam ich eine Schüssel plain rice und war sehr glücklich. Das hielt allerdings nicht sehr lange an, sodass Nico und ich die Bescherung im Hotel bei Piano-Musik und einem Clubsandwich genossen.“
Nicolas über Peking: „Man kann hinzufügen, dass unser verschobener Programmpunkt „Besichtigung des olympischen Parks“ daraus bestand, dass wir auf einer Autobahnbrücke ein Foto vom Stadion machen durften. An diesem Punkt hatten wir es uns aber schon mit unserem Begleiter (der Reiseveranstalter möchte nicht von Fremden-Führern reden, da man kein Fachwissen voraussetzen darf) verscherzt, weil wir an der Mauer bei Subway gegessen haben. Antonia und ich wollten halt etwas weihnachtliches... eigentlich wollten wir nicht schon wieder in einem überteuerten Touristenschuppen landen. Damit hat der Begleiter aber auch keine Provision bekommen. Der Reiseveranstalter, der selbst sagt, dass die Begleiter nichts außer Zahnbelag und dem damit verbundenen Mundgeruch drauf haben, empfiehlt aber, mindestens 5 Euro pro Person und Tag als Trinkgeld zu geben. Für 10 Euro Trinkgeld hätten wir uns jeden Tag einen neuen Reiseleiter besorgen können, der sogar gewusst hätte, wo wir sind. So viel würde ich ja nicht Mal in Deutschland geben.“
Nicolas Xi’an Eindrücke: „Im Prinzip muss einem Xi’an noch nichts sagen. Es war früüüüüher die Hauptstadt Chinas, ist danach etwas verkommen. Aber da in Shanghai und Peking die Wanderarbeiter zu teuer werden, ist die Region jetzt das neue Paradies für die Produktion unter Niedrigstlöhnen. Die Stadt wächst daher auch gemächlich mit einem gesunden Tempo von 1.000.000 Einwohner pro Jahr. Ja, 6 Nullen. Meinen Arbeitgeber hat es daher auch schon nach Xi’an gezogen, was mir durchaus Angst macht, da eine Versetzung dorthin nicht mein Erstwunsch wäre. Dort muss man noch wirklich Chinesisch können... deswegen mussten Antonia und ich auch in einem westlichen Restaurant essen.
Wir hatten aber einen Top-Begleiter (man könnte auch sagen einen richtigen Fremdenführer) der uns durch das doch relativ kurze Programm geführt hat und sehr viel erzählen konnte. Er hat uns auch empfohlen, mit dem Fahrrad über die Stadtmauer zu fahren und ein Dumpling-Buffet zu besuchen. Zwei sehr gute Tipps. Highlight war natürlich der Besuch der Terrakotta-Armee, die der erste Herrscher zu seinem Schutz vor seinen Gegner vergraben hat. Ich verstehe nur nicht, wieso er die Armee 2 Kilometer vor seinem eigentlichen Grab aufgestellt hat. Und wieso vergräbt man eine Armee? Hatte er Angst vor Maulwürfen? Wir werden es nie erfahren.
Trotzdem haben wir unsere Weihnachtsaufnahme vor (bzw. hinter) den Tonkriegern gemacht. Das war der einzige Ort, an dem man nicht von riesigen Reisgruppen umhergeschoben wurde. Man muss sich überlegen, dass wir in der Off-Off-Off-Season unterwegs waren und es uns trotzdem fast überall zu voll war. Ich möchte nicht wissen, wie das zur Hauptreisezeit ist.“
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Schnellscheißer-Hose (wegen Persönlichkeitsschutz etwas unscharf) |
Antonia erlebte Shanghai so: „ Am allerbesten sind in dieser Stadt sowieso die Schnellscheißer-Hosen. Habt ihr noch nicht gehört? Solltet ihr aber! Also die kleineren Kinder (1-2 Jahre) tragen hier Hosen mit einem durchgehenden Schlitz von vorne nach hinten und sobald sich die Kinder bücken, können sie überall auf den Straßen pinkeln und kacken wie die Weltmeister. Ja auch im Expo Pavillion mitten auf dem Ausstellungsgelände. Die Toilette wäre ja auch nur zwei Meter entfernt gewesen.
Insgesamt haben wir aber noch mehr von Shanghai gesehen... besonders der Blick von der Uferpromenade (Bund) auf Pudong mit der Skyline, die Bootsfahrt und Nicolas Freunde beim leckeren Essen und gediegenen Feiern haben es mir angetan. Den Uiguren, bei dem Nico Stammgast ist, habe ich direkt ins Herz geschlossen und den Teppanyaki Grill auch. Dementsprechend toll war es, dass wir dort auch unser Silvester-Essen verbrachten und anschließend in den Mint Club weiterzogen... ich bin immer noch sprachlos, dass dort in einem langen Aquarium echte kleine Haie schwimmen und von aufgebrezelten Ladies und Gentlemen bestaunt werden. Apropos Ladies.. sehr classy war auch die Ladie’s Night am Mittwoch. Wir genossen den Ausblick vom World Financial Center im 94. Stock – zur Zeit noch das höchste Gebäude - und die darunter liegenden Sykline und hatten eine Menge Spaß. Der absolute Trend hier ist es, mit Gummistiefeln zu feiern.
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Klingt wirklich unglaublich. Unglaublich cool, unglaublich spannend einfach unglabulich schön!!
AntwortenLöschenAber es wird wirklich Zeit, dass Ihr beide wieder hier landet - falls Ihr dann noch Kontakt zu uns unknusprigen Deutschland-Enten haben wollt :)
Viele Grüße aus Scheeerstaaaa und Frastaaa
Hammer Bericht. Sehr eindrucksvoll waren die "Schnellscheiß-Hosen". Über die sollten wir für den nächsten Skiurlaub nachdenke ^^
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