Mein schönstes Weihnachtsgeschenk ist schon angekommen und deswegen werde ich mich jetzt mehr damit als mit dem Blog beschäftigen. Antonia und ich reisen jetzt ein paar Tage durch China reisen, es wird also keine Neuigkeiten geben. Ich habe mir ja auch ein paar Ferientage verdient.
Also genießt alle die besinnliche Zeit und kommt gut ins neue Jahr. Ich werde es zumindest so machen!
Dienstag, 21. Dezember 2010
Weiße Weihnacht
Weiße Weihnachten in Shanghai ist ein wenig so wie 30° und Sonnenschein zu Weihnachten in Deutschland. Kann also durchaus vorkommen, würde ich jetzt aber nicht mein Leben drauf verwetten. Eher das von jemandem, den ich nicht so mag.
Nun gibt es in ja in Deutschland durchaus noch die Chance, dass ihr eine weiße Weihnacht habt. Aber es werden wohl keine 30° werden und daher werde ich auch keine weiße Weihnacht in Shanghai erleben. Ich habe aber trotzdem unglaubliches Glück gehabt, da ich Schnee in Shanghai erlebt habe. Anbei der Beweis.
Dass es überhaupt schneit, passiert vielleicht alle paar Jahre Mal. Dass der Schnee liegen bleibt, nur alle Jubeljahre. Es gab hier so viel Schnee, dass ich sogar versucht habe, eine Schneeballschlacht anzufangen, aber das stieß auf keine Gegenliebe. Die haben wohl genau so viel Angst vor gefrorenem Wasser, wie wir vor ihrem Leitungswasser... und das kann tödlich sein. (Den letzten Halbsatz brauchte ich nur für die Dramatik. Es ist mehr als übertrieben. Außer man bekommt einen Herzinfarkt auf der Toilette... es soll ja alles vorkommen.)
Wenn man sich nun anschaut, was für ein Chaos Schnee in Deutschland anrichtet, obwohl wir ja eigentlich immer damit rechnen, dann kann man sich ausmalen, was Schnee in Shanghai macht. Es gibt keine Räumfahrzeuge, es gibt kein Salz, es gibt (wahrscheinlich) keine Winterreifen und die Autofahrer haben keine Erfahrung. Hinzu kommt, dass es viele Hochstraßen gibt, die ja immer besonders gerne zufrieren. In Summe ging also gar nichts mehr.
Überall (auch auf den Fußwegen) gab es richtig solide gepresste Eisplatten und keinen Räumdienst. Während andere ihre Geschäftstermine absagen mussten, habe ich einfach mein Fahrrad stehen gelassen und mich gefreut. Wir hatten zu der Zeit auch einen Workshop mit Malaysianern und Singaporinesen (oder wie die auch immer heißen) und deren Feedback war, dass das Treffen toll war, weil sie zum ersten Mal im Leben Schnee gesehen haben. Was lernen wir daraus? Man muss nichts können, solange das Wetter auf seiner Seite ist. Fragt Mal einige Karibik-Staaten... und trotzdem wäre ich gerne dort anstatt hier.
Montag, 20. Dezember 2010
Einführung ins Chinesische
Ich gehöre wahrscheinlich zu den wenigen Menschen, die nicht dabei verzweifeln, Chinesisch zu lernen. Ich habe einfach von Anfang an aufgegeben. Ihr wisst ja: "Versuchen ist der erste Schritt zum Versagen". Oder auch: "Wer nicht wagt, der nicht verliert".
Wenn man sich aber ein wenig mit der Sprache beschäftigt, dann wird einem einiges klar. Ich möchte darauf hinweisen, dass alle Erzählungen auf dem basieren, was mir gesagt wurde. Ich selbst kann wirklich kein Wort Chinesisch.
Beginnen wir mit den Vorteilen: Dank der schönen Schriftzeichen gibt es eine Kultur der Kalligraphie. Außerdem kann man Sätze auf relativ wenig Platz unterbringen. Fertig.
Ein paar Nachteile? Da nicht einfach neue Schriftzeichen erfunden werden können, ist China auf einen uralten Wortschatz festgelegt. Mit dem muss alles Neue umschrieben werden. Ein Computer ist z.B, ein elektronisches Gehirn. Jetzt frage ich mich was die Chinesen machen, wenn wir wirklich bald elektronische Gehirne erfinden! Das ist ein echtes Problem. Außerdem braucht jedes Wort ein Schriftzeichen, weswegen kaum einer alle Schriftzeichen kennen kann. Weil es aber nur weniger als 450 Silben gibt, werden verschiedene Schriftzeichen gleich ausgesprochen, weswegen Chinesen manchmal das Wort, dass sie sprechen, in die Luft zeichnen, damit der andere überhaupt weiß, was gemeint ist. Das mit dem Verstehen ist aber eh schwer, weil diese Sprache keine Konjugationen, Flexation, Präpositionen, Präfixe... einfach nichts kennt.
"Ich gehen Haus" ist ein vollständiger Satz. Ob ich jetzt aus dem Haus, in das Haus, auf das Haus oder unter das Haus gehe ist eine reine Interpretationssachen. Daher sind Chinesen es auch gewohnt, in Aussagen etwas reinzuinterpretieren. Wenn wir also auf Englisch relativ deutlich sagen, dass wir auf das Haus wollen, interpretieren sie eventuell etwas anderes. So kommt der Chinese dann freiwillig ins Haus, aber das heißt noch lange nicht, dass er auch auf das Haus kommt. Ich ging ins Haus heißt dann "Ich gehe Haus gestern". Eigentlich ganz klar.
Es ist also ein wenig so, als ob man einfach mit 1 oder 2 Jahren aufgehört hat, sprechen zu lernen. Aber vielleicht zeichnet ja auch genau das eine alte Sprache aus?
Selbst den Chinesen war klar, dass 450 Silben nun ein bisschen wenig sind (vor allem da viele nicht genutzt werden) und haben daher für jede Silbe vier Betonungen. So kann "ma" je nach Aussprache "Pferd" oder "Mutter" heißen. Wenn man also "Ich gestern reiten mein Pferd" sagen will und nicht aufpasst, steht man schnell schlecht da. Vor allem, wenn man von dem "Pferd" eines anderen redet.
Wenn man sich aber ein wenig mit der Sprache beschäftigt, dann wird einem einiges klar. Ich möchte darauf hinweisen, dass alle Erzählungen auf dem basieren, was mir gesagt wurde. Ich selbst kann wirklich kein Wort Chinesisch.
Beginnen wir mit den Vorteilen: Dank der schönen Schriftzeichen gibt es eine Kultur der Kalligraphie. Außerdem kann man Sätze auf relativ wenig Platz unterbringen. Fertig.
Ein paar Nachteile? Da nicht einfach neue Schriftzeichen erfunden werden können, ist China auf einen uralten Wortschatz festgelegt. Mit dem muss alles Neue umschrieben werden. Ein Computer ist z.B, ein elektronisches Gehirn. Jetzt frage ich mich was die Chinesen machen, wenn wir wirklich bald elektronische Gehirne erfinden! Das ist ein echtes Problem. Außerdem braucht jedes Wort ein Schriftzeichen, weswegen kaum einer alle Schriftzeichen kennen kann. Weil es aber nur weniger als 450 Silben gibt, werden verschiedene Schriftzeichen gleich ausgesprochen, weswegen Chinesen manchmal das Wort, dass sie sprechen, in die Luft zeichnen, damit der andere überhaupt weiß, was gemeint ist. Das mit dem Verstehen ist aber eh schwer, weil diese Sprache keine Konjugationen, Flexation, Präpositionen, Präfixe... einfach nichts kennt.
"Ich gehen Haus" ist ein vollständiger Satz. Ob ich jetzt aus dem Haus, in das Haus, auf das Haus oder unter das Haus gehe ist eine reine Interpretationssachen. Daher sind Chinesen es auch gewohnt, in Aussagen etwas reinzuinterpretieren. Wenn wir also auf Englisch relativ deutlich sagen, dass wir auf das Haus wollen, interpretieren sie eventuell etwas anderes. So kommt der Chinese dann freiwillig ins Haus, aber das heißt noch lange nicht, dass er auch auf das Haus kommt. Ich ging ins Haus heißt dann "Ich gehe Haus gestern". Eigentlich ganz klar.
Es ist also ein wenig so, als ob man einfach mit 1 oder 2 Jahren aufgehört hat, sprechen zu lernen. Aber vielleicht zeichnet ja auch genau das eine alte Sprache aus?
Selbst den Chinesen war klar, dass 450 Silben nun ein bisschen wenig sind (vor allem da viele nicht genutzt werden) und haben daher für jede Silbe vier Betonungen. So kann "ma" je nach Aussprache "Pferd" oder "Mutter" heißen. Wenn man also "Ich gestern reiten mein Pferd" sagen will und nicht aufpasst, steht man schnell schlecht da. Vor allem, wenn man von dem "Pferd" eines anderen redet.
Mittwoch, 15. Dezember 2010
Nico in Shanghai
Ich habe noch gar keine Zeit gefunden darüber zu berichten, dass wenigstens einer von euch den Mut hatte, mich in Shanghai zu besuchen. Nico war hier. Der Name steht ja per se für Qualität, aber ich rede nicht von mir in der dritten Personen, sondern von Nico aus München. Der hatte eine große China-Reise gebucht und war ein Wochenende davon in Shanghai.
Nico heißt natürlich auch Party hardy und deswegen sind wir zusammen mit einem chinesischem Kollegen und einem anderen Deutschen durch das Nachtleben von Shanghai gezogen. Am ersten Abend haben wir immerhin drei Clubs geschafft, weswegen wir den zweiten dann etwas lockerer genommen haben. Mit ihm zusammen habe ich auf jeden Fall die bisher größte Rechnung beim Teppanyaki geschafft und deswegen jetzt zwei VIP-Karten. Selbst "Eis kaufen" wird mit Nico zum Ereignis, da die Mädels hinter der Theke für ihn eine extra Show abgezogen habe, die ich so noch nie gesehen habe; Eiskugel-Weitwurf. Die sind mit Becher und Eiskugel aus dem Laden raus um sie sich dann die Ware in der Passage über geschätzte 5 Meter zuzuwerfen. Nicht schlecht!
Ich glaube alles in allem kann Nico nur Nico bestätigen und sagen, dass Shanghai eine Reise wert ist. Also kommt vorbei!
Nico heißt natürlich auch Party hardy und deswegen sind wir zusammen mit einem chinesischem Kollegen und einem anderen Deutschen durch das Nachtleben von Shanghai gezogen. Am ersten Abend haben wir immerhin drei Clubs geschafft, weswegen wir den zweiten dann etwas lockerer genommen haben. Mit ihm zusammen habe ich auf jeden Fall die bisher größte Rechnung beim Teppanyaki geschafft und deswegen jetzt zwei VIP-Karten. Selbst "Eis kaufen" wird mit Nico zum Ereignis, da die Mädels hinter der Theke für ihn eine extra Show abgezogen habe, die ich so noch nie gesehen habe; Eiskugel-Weitwurf. Die sind mit Becher und Eiskugel aus dem Laden raus um sie sich dann die Ware in der Passage über geschätzte 5 Meter zuzuwerfen. Nicht schlecht!
Ich glaube alles in allem kann Nico nur Nico bestätigen und sagen, dass Shanghai eine Reise wert ist. Also kommt vorbei!
Samstag, 11. Dezember 2010
Company dinner
Wir hatten vor einigen Tagen unser annual company dinner. Ich würde Mal sagen, dass das dem deutschen Gedanken einer Weihnachtsfeier entspricht, nur halt ohne Kopien von nackten Hinterteilen. Aber auch hier spielt der Alkohol eine zentrale Rolle.
Wir fuhren also in ein Restaurant, welches zwar in Shanghai lag, aber 1 1/2 Stunden im Auto entfernt war. Nicht unbedingt gut, aber noch kein großes Problem. Dort wurde dann die Belegschaft, die ja eigentlich zusammen essen sollte, aufgeteilt und in verschiedene Ecken und Separees des Restaurants gebracht. Ich war in einem Separee mit lauter Chinesen, die (wen wundert es) Chinesisch gesprochen haben und einem Deutschen, der beide Sprachen konnte. Natürlich konnte ich von dort auch nicht die Bühne sehen, auf der angeblich irgendetwas aufgeführt wurde. Ich habe nur hin und wieder sehr schlechte Stimmen singen hören. Nach ein paar Gängen habe ich dann festgestellt, dass wir in einem Fischrestaurant waren und ich dank meiner Allergie kaum etwas essen konnte. Alles in allem war der Abend also schon richtig klasse.
Aber es gab ja die zwei Highlights: Die Lotterie und Alkohol. Bei der Lotterie konnte man z.B. ein iPad gewinnen oder auch Wasserkocher und Telefone. Es gab keine Nieten. Insofern kann man meinen Gewinn, wo als Niete bezeichnen, da nicht Mal die Chinesen beschreiben konnten, was auf meinem Zettel stand. Mir wurde gesagt, dass da "Expo Ball Stecker" stehen würde. Bekommen habe ich allerdings ein Expo-Keramik-Schüsselset aus "bone china", dass in Korea hergestellt wurde und optisch sicher super in die 60er passen würde. Es wird sich wohl nie klären lassen, ob die Chinesen meinen Zettel nicht lesen konnten oder ich den falschen Preis bekommen habe. Am Ende ist es noch eine Kombination von beidem.
Also blieb nur noch ein Highlight: Alkohol. Nach zwei Flaschen Bier (für ungefähr 10 Personen) meinte die Bedienung aber, dass es nichts mehr gebe. Das führte zu leidenschaftlichen Diskussionen, an deren Ende wir dann doch mehr (warmes) Bier bekommen haben. Begonnen hat der ganze Spaß um 18:30 und um 20:15 bin ich Mal wieder aus dem Separee gegangen, nur um festzustellen, dass bis auf meinen und einem anderen Tisch alle schon gegangen sind. Ich weiß nicht, ob um die Zeit der chinesische Tatort beginnt, aber das kann es ja wohl nicht sein.
Mein deutscher Kollege und ich haben dann noch so lange mit unserem Tisch warmes Bier getrunken, bis auch die nach Haue gegangen sind und so gegen 21:00 war der ganze Spuk dann vorbei. Ich glaube man hätte mich in der kurzen Zeit kaum mehr enttäuschen können...
Aber immerhin haben die Chinesen das Vorurteil erfüllt, dass sie gerne schnell auf ex trinken, auch wenn sie schon lange nicht mehr können. Wenn ihr das auch Mal erleben wollt, dann ruft einfach laut "gambejjjjjjjjjjjj" in einem chinesischen Restaurant. Ich weiß nicht, wie man es schreibt, aber schreien kann ich es. Das ist quasi alles, was man braucht, um hier Trinkfreunde zu finden.
Wir fuhren also in ein Restaurant, welches zwar in Shanghai lag, aber 1 1/2 Stunden im Auto entfernt war. Nicht unbedingt gut, aber noch kein großes Problem. Dort wurde dann die Belegschaft, die ja eigentlich zusammen essen sollte, aufgeteilt und in verschiedene Ecken und Separees des Restaurants gebracht. Ich war in einem Separee mit lauter Chinesen, die (wen wundert es) Chinesisch gesprochen haben und einem Deutschen, der beide Sprachen konnte. Natürlich konnte ich von dort auch nicht die Bühne sehen, auf der angeblich irgendetwas aufgeführt wurde. Ich habe nur hin und wieder sehr schlechte Stimmen singen hören. Nach ein paar Gängen habe ich dann festgestellt, dass wir in einem Fischrestaurant waren und ich dank meiner Allergie kaum etwas essen konnte. Alles in allem war der Abend also schon richtig klasse.
Aber es gab ja die zwei Highlights: Die Lotterie und Alkohol. Bei der Lotterie konnte man z.B. ein iPad gewinnen oder auch Wasserkocher und Telefone. Es gab keine Nieten. Insofern kann man meinen Gewinn, wo als Niete bezeichnen, da nicht Mal die Chinesen beschreiben konnten, was auf meinem Zettel stand. Mir wurde gesagt, dass da "Expo Ball Stecker" stehen würde. Bekommen habe ich allerdings ein Expo-Keramik-Schüsselset aus "bone china", dass in Korea hergestellt wurde und optisch sicher super in die 60er passen würde. Es wird sich wohl nie klären lassen, ob die Chinesen meinen Zettel nicht lesen konnten oder ich den falschen Preis bekommen habe. Am Ende ist es noch eine Kombination von beidem.
Also blieb nur noch ein Highlight: Alkohol. Nach zwei Flaschen Bier (für ungefähr 10 Personen) meinte die Bedienung aber, dass es nichts mehr gebe. Das führte zu leidenschaftlichen Diskussionen, an deren Ende wir dann doch mehr (warmes) Bier bekommen haben. Begonnen hat der ganze Spaß um 18:30 und um 20:15 bin ich Mal wieder aus dem Separee gegangen, nur um festzustellen, dass bis auf meinen und einem anderen Tisch alle schon gegangen sind. Ich weiß nicht, ob um die Zeit der chinesische Tatort beginnt, aber das kann es ja wohl nicht sein.
Mein deutscher Kollege und ich haben dann noch so lange mit unserem Tisch warmes Bier getrunken, bis auch die nach Haue gegangen sind und so gegen 21:00 war der ganze Spuk dann vorbei. Ich glaube man hätte mich in der kurzen Zeit kaum mehr enttäuschen können...
Aber immerhin haben die Chinesen das Vorurteil erfüllt, dass sie gerne schnell auf ex trinken, auch wenn sie schon lange nicht mehr können. Wenn ihr das auch Mal erleben wollt, dann ruft einfach laut "gambejjjjjjjjjjjj" in einem chinesischen Restaurant. Ich weiß nicht, wie man es schreibt, aber schreien kann ich es. Das ist quasi alles, was man braucht, um hier Trinkfreunde zu finden.
Dienstag, 7. Dezember 2010
Buddimus vs. Daoismus
Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich in Hong Kong im größten lokalen Tempel war. Wer auf der Suche nach spiritueller Erleuchtung ist, ist dort wohl aber eher falsch. Was Religion angeht sind die Chinesen sehr pragmatisch. In dem Tempel kann man sowohl daoistische Gottheiten oder auch buddistische verehren. Stellt auch Mal vor, wir würden eine Kosche (Mischung aus Kirche und Moschee) bauen. Das wäre eine sehr "explosive" Mischung, die hier aber niemanden stört.
Ich weiß auch gar nicht, ob man dort wirklich beten kann. Der ganze Tempel ist wie eine Touristenattraktion aufgebaut. Überall stehen Absperrgitter und Leute, die einem sagen, wo man lang muss. Es gibt sogar Regeln, dass man pro Gottheit doch bitte nur 3 Räucherstäbchen anzünden soll, da es sonst zu voll wird. Man hat auch maximal die Gelegenheit die Dinger schnell in das Gefäß zu stecken, da man dann schon von den Menschenmassen weitergedrückt wird. Na gut... für ein Foto war für alle auch noch Zeit. Aber wenn sich jemand am Rand niederknien wollte, um "zu beten" (ich weiß ja ernsthaft nicht, was sie machen, wenn sie mit den Räucherstäbchen wedeln), kam gleich die Security und hat sie verscheucht. Ich stelle mir gerade vor, wie jemand durch unsere Kirche läuft und alle alten Damen verscheucht, die zum Beten kommen. Für uns unvorstellbar, hier ganz normal.
Wofür allerdings Zeit und Platz ist sind Orakel. Natürlich kostenpflichtige, sonst würden die wohl auch verscheucht werden. Man konnte dort z.B. eine Dose schütteln, die mit Stäbchen gefüllt war. Aus dem Stäbchen, das zuerst rausfällt, konnten die Weisen dann die Zukunft lesen. Also Stächen in Dose schütteln ja, Räucherstäbchen wedeln nein. Oder auch: Zahlen ja, umsonst spirituelle Erleuchtung nein. Die Regeln sind doch eigentlich ganz einfach.
Ich frage mich auch, ob der Rauch von Räucherstäbchen eigentlich gesund ist? Ich glaube die produzieren dort in einem Tempel am Tag mehr Rauch als ein deutsches Kohlekraftwerk. Als ich mit dem Menschenstrom an den Tempeln vorbeitrieb, habe ich sicher auch mehr Rauch eingeatmet (mein Gesicht ist ja genau auf der Höhe, auf der die die Stäbchen über den Kopf halten) als wenn ich in der Zeit Kette geraucht hätte.
Zur Erholung bin ich dann in die angeschlossenen Gärten gegangen, in denen ich relativ allein war. Dort zwischen den Schildkröten und den Kois war es wirklich schön. So hatte ich mir spirituelle Erlebnisse in China schon eher vorgestellt, aber die Bewohner Hong Kongs sehen das anscheinend anders. Die glauben vor allem an Geld.
Ich weiß auch gar nicht, ob man dort wirklich beten kann. Der ganze Tempel ist wie eine Touristenattraktion aufgebaut. Überall stehen Absperrgitter und Leute, die einem sagen, wo man lang muss. Es gibt sogar Regeln, dass man pro Gottheit doch bitte nur 3 Räucherstäbchen anzünden soll, da es sonst zu voll wird. Man hat auch maximal die Gelegenheit die Dinger schnell in das Gefäß zu stecken, da man dann schon von den Menschenmassen weitergedrückt wird. Na gut... für ein Foto war für alle auch noch Zeit. Aber wenn sich jemand am Rand niederknien wollte, um "zu beten" (ich weiß ja ernsthaft nicht, was sie machen, wenn sie mit den Räucherstäbchen wedeln), kam gleich die Security und hat sie verscheucht. Ich stelle mir gerade vor, wie jemand durch unsere Kirche läuft und alle alten Damen verscheucht, die zum Beten kommen. Für uns unvorstellbar, hier ganz normal.
Wofür allerdings Zeit und Platz ist sind Orakel. Natürlich kostenpflichtige, sonst würden die wohl auch verscheucht werden. Man konnte dort z.B. eine Dose schütteln, die mit Stäbchen gefüllt war. Aus dem Stäbchen, das zuerst rausfällt, konnten die Weisen dann die Zukunft lesen. Also Stächen in Dose schütteln ja, Räucherstäbchen wedeln nein. Oder auch: Zahlen ja, umsonst spirituelle Erleuchtung nein. Die Regeln sind doch eigentlich ganz einfach.
Ich frage mich auch, ob der Rauch von Räucherstäbchen eigentlich gesund ist? Ich glaube die produzieren dort in einem Tempel am Tag mehr Rauch als ein deutsches Kohlekraftwerk. Als ich mit dem Menschenstrom an den Tempeln vorbeitrieb, habe ich sicher auch mehr Rauch eingeatmet (mein Gesicht ist ja genau auf der Höhe, auf der die die Stäbchen über den Kopf halten) als wenn ich in der Zeit Kette geraucht hätte.
Zur Erholung bin ich dann in die angeschlossenen Gärten gegangen, in denen ich relativ allein war. Dort zwischen den Schildkröten und den Kois war es wirklich schön. So hatte ich mir spirituelle Erlebnisse in China schon eher vorgestellt, aber die Bewohner Hong Kongs sehen das anscheinend anders. Die glauben vor allem an Geld.
Samstag, 4. Dezember 2010
Hong Kong
Dass ich so lange nichts mehr geschrieben habe, liegt unter anderem daran, dass ich letztes Wochenende in Hong Kong war. Da musste ich in, weil meine Firma sich entschlossen hatte, mir ein Visum zu besorgen, bei dem ich nach 3 Monaten aus China ausreisen musste und jetzt das Land nicht mehr verlassen darf. Das Gute daran ist, dass meine Firma daher auch Flug und Hotel in Hong Kong zahlt. Ich kann also quasi behaupten, dass es eine Geschäftsreise war.
Hong Kong ist eine sehr coole Stadt, was verwundert, wenn man sich die Geschichte anschaut. Die Hongkongnesen mussten immerhin zwei der größten Plagen der Menschheit aushalten. Erst die Engländer und nun die Festlandchinesen. (Spaaaaaß) Von den Engländern haben sie z.B. die Sitte übernommen, immer nur die Fehlproduktionen der weltweiten Automobilhersteller aufzukaufen. Also die Autos, bei denen die Monteure das Steuer auf die falsche Seite gesetzt haben. Mag zwar günstiger sein, aber jetzt müssen sie bei jedem Fußgängerüberweg "watch right" auf die Straße malen. Man merkt erst wie man daran gewöhn ist zuerst nach links zu gucken, wenn einen ein Auto von rechts trifft.
Von den Chinesen haben sie gelernt, Touristen abzuzocken. Ob nun am Flughafen, wo einem die Touristeninformation erzählt, dass man ein Taxi nehmen muss, weil keine Züge mehr fahren, obwohl man um die Ecke schon den nächsten sehen kann, oder bei der Tram, die 30 HK$ kostet und bei der Taxifahrer ein Fahrt auf den Berg für 200 HK$ anbieten.
Auf die Idee, mir zu erzählen, dass keine Züge mehr fahren, sind die aber auch nur gekommen, weil mein Hinflug 3-4 Stunden Verspätung hatte... bei einer Flugzeit von 2:40. Damit waren dann auch alle Pläne für Freitag Abend hinfällig. Die Airline hat als Entschuldigung zwei Mal Abendessen serviert. Ein Mal am Gate und ein mal auf dem Rollfeld, wo wir auch noch eine Stunde standen. Immerhin gab es auf dem Flug Haägen Daaz Eiscreme. Das Essen war allerdings... chinesisch... im schlechten Sinne.
Budda (oder wer auch immer hier das Sagen hat) hat mir zum Ausgleich aber ein Upgrade im Hotel besorgt, so dass ich auf dem Executive Floor schlafen konnte. Das war nicht schlecht. Das Ziel war trotzdem, möglichst wenig Zeit in dem Hotelzimmer zu verbringen. Touristisch habe ich die wichtigsten Dinge geschafft (Innenstadt auf Festland und Insel, botanischer Garten, höchster Berg der Insel bei Tag und Nacht, größter Tempel, Nachtmarkt...), leider aber zu viel Zeit damit verbracht, nach einer günstigen Kamera zu suchen. Elektronik ist bei den heutigen Wechselkursen dort leider auch kein Schnäppchen mehr. Dank Media Markt und Co. scheint Deutschland mittlerweile eines der günstigsten Länder für Elektronik geworden zu sein. Apropos... in Shanghai macht jetzt auch ein Media Markt auf.
Es war schön zu sehen, wie die Bewohner Hong Kongs versuchen, sich gegen die schlechten Sitten der Festlandchinesen zu wehren. Ich habe es euch noch gar nicht erzählt, aber männliche Chinesen können keine Toilette benutzten. (Bei den Frauen habe ich nicht geschaut, ehe dumme Fragen kommen) Chinesen pinkeln immer vor das Pissoir. Ich möchte keine Diskussion darüber anfangen, ob das mit Physiognomie der Asiaten zusammenhängt... jeder sollte in der Lage sein mit der richtig Technik in das Pissoir zu pinkeln. In meinem Büro gibt es nur Büroarbeiter und das Klo wird jede Stunde geputzt... und trotzdem findet man jedes Mal die Pfützen vor dem Pissoir. Ich würde es nicht glauben, wenn ich es nicht sehen würde.
In Hong Kong ist deswegen vor den Pissoirs ein Gitterrost, auf das man sich stellt. Die Chinesen können also in Ruhe laufen lassen und trotzdem muss keiner den Boden putzen. Geschickt!
Ich hatte auch Glück mit dem Wetter, da ich nur Sonnenschein bei 25° hatte. So konnte ich mir sogar eine Pekingoper am Kulturzentrum unter freiem Himmel anschauen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich nichts verstanden habe, obwohl extra Zettel mit den Geschichten, die dargestellt wurden, verteilt wurden. Nach einiger Zeit wurde ich darauf hingewiesen, dass ich die falsche Geschichte lese... aber auch die andere hat nicht gepasst. Außer im alten China wurde dadurch um eine Frau geworben, dass man sie mit einer Lanze bekämpft hat. Ich möchte das natürlich nicht ausschließen!
Zum Essen gab es Mexikanisch (gut!) und Indisch (sehr gut!). Beim Inder musste ich allerdings feststellen, dass das Englisch in Hong Kong nicht zwingend besser ist als hier. Ich bestelle Chicken Tikka Masala und werde gefragt, ob ich es mild oder schar will. Ich frage also "is spicy very spicy?" woraufhin die Bedingung sagt "aaaah I understand" und geht. Ich denke also, sie macht es mild, weil so ein weicher Ausländer wohl nichts verträgt. Das Essen war (wie gesagt) sehr lecker, hatte aber auch gut Feuer. Die Bedienung fragt, ob der Koch es gut gemacht hat. Ich also "Ja, aber wenn das mild ist, dann...". Woraufhin sie sagt "No, I told the cook to make it extra spicy".
Alles in allem war es also ein sehr gelungenes Wochenende. Es gibt keine Fotos, da ich unter der Woche mein Telefon geknackt habe, damit ich es endlich hier nutzen kann. Dabei habe ich aber aus Unachtsamkeit alle Bilder verloren. Aber Ich denke die Bilder im Internet sind eh schöner, als die meiner Handykamera.
Hong Kong ist eine sehr coole Stadt, was verwundert, wenn man sich die Geschichte anschaut. Die Hongkongnesen mussten immerhin zwei der größten Plagen der Menschheit aushalten. Erst die Engländer und nun die Festlandchinesen. (Spaaaaaß) Von den Engländern haben sie z.B. die Sitte übernommen, immer nur die Fehlproduktionen der weltweiten Automobilhersteller aufzukaufen. Also die Autos, bei denen die Monteure das Steuer auf die falsche Seite gesetzt haben. Mag zwar günstiger sein, aber jetzt müssen sie bei jedem Fußgängerüberweg "watch right" auf die Straße malen. Man merkt erst wie man daran gewöhn ist zuerst nach links zu gucken, wenn einen ein Auto von rechts trifft.
Von den Chinesen haben sie gelernt, Touristen abzuzocken. Ob nun am Flughafen, wo einem die Touristeninformation erzählt, dass man ein Taxi nehmen muss, weil keine Züge mehr fahren, obwohl man um die Ecke schon den nächsten sehen kann, oder bei der Tram, die 30 HK$ kostet und bei der Taxifahrer ein Fahrt auf den Berg für 200 HK$ anbieten.
Auf die Idee, mir zu erzählen, dass keine Züge mehr fahren, sind die aber auch nur gekommen, weil mein Hinflug 3-4 Stunden Verspätung hatte... bei einer Flugzeit von 2:40. Damit waren dann auch alle Pläne für Freitag Abend hinfällig. Die Airline hat als Entschuldigung zwei Mal Abendessen serviert. Ein Mal am Gate und ein mal auf dem Rollfeld, wo wir auch noch eine Stunde standen. Immerhin gab es auf dem Flug Haägen Daaz Eiscreme. Das Essen war allerdings... chinesisch... im schlechten Sinne.
Budda (oder wer auch immer hier das Sagen hat) hat mir zum Ausgleich aber ein Upgrade im Hotel besorgt, so dass ich auf dem Executive Floor schlafen konnte. Das war nicht schlecht. Das Ziel war trotzdem, möglichst wenig Zeit in dem Hotelzimmer zu verbringen. Touristisch habe ich die wichtigsten Dinge geschafft (Innenstadt auf Festland und Insel, botanischer Garten, höchster Berg der Insel bei Tag und Nacht, größter Tempel, Nachtmarkt...), leider aber zu viel Zeit damit verbracht, nach einer günstigen Kamera zu suchen. Elektronik ist bei den heutigen Wechselkursen dort leider auch kein Schnäppchen mehr. Dank Media Markt und Co. scheint Deutschland mittlerweile eines der günstigsten Länder für Elektronik geworden zu sein. Apropos... in Shanghai macht jetzt auch ein Media Markt auf.
Es war schön zu sehen, wie die Bewohner Hong Kongs versuchen, sich gegen die schlechten Sitten der Festlandchinesen zu wehren. Ich habe es euch noch gar nicht erzählt, aber männliche Chinesen können keine Toilette benutzten. (Bei den Frauen habe ich nicht geschaut, ehe dumme Fragen kommen) Chinesen pinkeln immer vor das Pissoir. Ich möchte keine Diskussion darüber anfangen, ob das mit Physiognomie der Asiaten zusammenhängt... jeder sollte in der Lage sein mit der richtig Technik in das Pissoir zu pinkeln. In meinem Büro gibt es nur Büroarbeiter und das Klo wird jede Stunde geputzt... und trotzdem findet man jedes Mal die Pfützen vor dem Pissoir. Ich würde es nicht glauben, wenn ich es nicht sehen würde.
In Hong Kong ist deswegen vor den Pissoirs ein Gitterrost, auf das man sich stellt. Die Chinesen können also in Ruhe laufen lassen und trotzdem muss keiner den Boden putzen. Geschickt!
Ich hatte auch Glück mit dem Wetter, da ich nur Sonnenschein bei 25° hatte. So konnte ich mir sogar eine Pekingoper am Kulturzentrum unter freiem Himmel anschauen. Ich muss allerdings zugeben, dass ich nichts verstanden habe, obwohl extra Zettel mit den Geschichten, die dargestellt wurden, verteilt wurden. Nach einiger Zeit wurde ich darauf hingewiesen, dass ich die falsche Geschichte lese... aber auch die andere hat nicht gepasst. Außer im alten China wurde dadurch um eine Frau geworben, dass man sie mit einer Lanze bekämpft hat. Ich möchte das natürlich nicht ausschließen!
Zum Essen gab es Mexikanisch (gut!) und Indisch (sehr gut!). Beim Inder musste ich allerdings feststellen, dass das Englisch in Hong Kong nicht zwingend besser ist als hier. Ich bestelle Chicken Tikka Masala und werde gefragt, ob ich es mild oder schar will. Ich frage also "is spicy very spicy?" woraufhin die Bedingung sagt "aaaah I understand" und geht. Ich denke also, sie macht es mild, weil so ein weicher Ausländer wohl nichts verträgt. Das Essen war (wie gesagt) sehr lecker, hatte aber auch gut Feuer. Die Bedienung fragt, ob der Koch es gut gemacht hat. Ich also "Ja, aber wenn das mild ist, dann...". Woraufhin sie sagt "No, I told the cook to make it extra spicy".
Alles in allem war es also ein sehr gelungenes Wochenende. Es gibt keine Fotos, da ich unter der Woche mein Telefon geknackt habe, damit ich es endlich hier nutzen kann. Dabei habe ich aber aus Unachtsamkeit alle Bilder verloren. Aber Ich denke die Bilder im Internet sind eh schöner, als die meiner Handykamera.
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