Ich habe lange nichts geschrieben. Das mag mit dem unglaublichen Freizeitstress hier zusammenhängen oder einfach damit, dass es über die internationale Küche nicht viel zu berichten gibt. Ich bin froh, beim nächsten Beitrag wieder das Thema wechseln zu können.
Aber soweit sind wir noch nicht. Ich habe mir vorgenommen, darüber zu schreiben, also mache ich es auch. In Shanghai gibt es alles, was man essen kann und daher auch fast jede Art von Küche. Besonders stark vertreten ist dabei natürlich die Küche der Nachbarländer (im weiteren Sinne) Japan, Korea und Thailand. Wobei eigentlich ist das gar nicht so natürlich... ich habe in Deutschland noch kein dänisches oder tschechisches Restaurant gesehen. Das mag aber auch an deren mangelnder Kreativität liegen. Eine Stulle (a.k.a. Smörebrod) lässt sich schwer als kulinarisches Erlebnis verkaufen.
Hier ist es aber halt so, dass die Nachbarn kulinarisch (nicht kulturell und vor allem nicht persönlich!) sehr beliebt sind. Deshalb gibt es auch nicht einfach nur den Japaner... nein es gibt Sushi-Restaurants, Teppanyaki-Restaurants, Restaurants für Kobe-Rindfleisch (so ein Rinderleben mit Bier und Massagen soll ja ein besonders leckeres Fleisch ergeben) und und und.
Für einen Deutschen ist es besonders wichtig, dass auch Paulaner und das Hofbräuhaus vertreten sind. Prinzipiell bin ich ja kein Freund davon, dass wir Deutschen im Ausland immer mit den Bayern gleichgesetzt werden, aber es ist besser als nichts. Ich bin ja auch kein Franke, den das doppelt schmerz. Da gibt es Weißbier, fettiges Essen und Asiatinnen im Dirndl. Ich hatte ja schon erwähnt, dass ich davon nicht wirklich begeistert bin, aber so lange das Bier schmeckt... Männer sind da ja sehr einfach. Man kann sich das Essen sogar liefern lassen (über einen Drittanbieter). Das ist doch Mal Service!
Ansonsten habe ich noch wenig internationale Küche probiert... außer die zwei englischen Pubs, die direkt um die Ecke sind. Da sie immer relativ voll waren, dachte ich mir, dass das Essen nicht so schlimm sein kann. Es war aber authentisch englisch... also sehr schlimm! Ich glaube die Engländer machen das mit Absicht. Spätestens seit Jamie Oliver wissen wir ja, dass sie kochen können, wenn sie nur wollen. Sie wollen aber nicht! Hat es mit dem Heimweh zu tun, dass sie nur mit schlechtem Essen überbrücken können? Oder ist es einfach eine perfide Rache an der Welt dafür, dass sie so einen kalten und nassen Flecken der Welt als Heimat zugewiesen bekommen haben? Wir werden es wohl nie erfahren, aber mehr gute Gründe fallen mir nicht ein. Die Besucher sind aber quasi auch nur Briten. Sie beschäftigen hier ja sogar chinesische Köche und die wissen, wie es richtig geht. Es muss also wirklich der englische Chef kommen und sagen "no, no, no... if you use spices instead of vinegar it might end up being tasty". Aber wie der Franzose sagen würde: "TIC!" (this is china)
PS: Der Urheber der Kombination "wie der Franzose sagen würde" mit einem englischen Satz ist einer meiner Ex-Chefs und das ist einfach hängen geblieben, weil es so genial ist.
Wie schön endlich wieder etwas kreatives zu lesen! Dann mal Mahlzeit mit Fish and Chips - lass jucken, Kumpel ;) Gibt's denn im "Bräuhaus" wenigstens einen "Garten Bier"?
AntwortenLöschenIch war noch nicht da, aber ich sage einfach Mal ja. :)
AntwortenLöschenGibt es im Paulaner tatsächlich das deutsche leckere Gebräu oder nur das Logo mit einem Gesöff hinter Glas?
AntwortenLöschenCool, mal wieder was von Dir zu lesen. Bin dafür, dass Du als nächstes Mal über die lokale Sichtweise von Sport, Sportarten, Clubs, etc. berichtest. Wie wird die Bundesliga wahrgenommen, welche Rolle spielt Tischtennis vor Ort, usw?
Hauste rein,
Philipp
Clubs wird das nächste Thema sein, so viel kann ich schon sagen. :)
AntwortenLöschenPaulaner wird angeblich irgendwo in China gebraut, es schmeckt aber (mir als Laien)