Wie auch auf der Weltkugel, liegt der US-amerikanische Propagavillon nur einen Steinwurf vom mexikanischen entfernt. Auch hier musste ich kurz anstehe, da am Anfang des Pavillons ein Video gezeigt wird. Auch hier das gewohnte Bild: 5 Minuten wird auf Chinesisch geredet... dann kommt "Hi, I'm Mike. I am a student working here"... und es geht weiter auf Chinesisch. Immerhin gab es eine Zählung, bei der 4 Ammis und 3 Europäer zwischen den 300 Chinesen gefunden wurden. Ich war also nicht allein.
Um ihrer Kultur gerecht zu werden, haben sich die Ammis im Pavillon auch gleich darauf begrenzt, nur Filme und Werbung zu zeigen. Der Pavillon besteht aus drei Videosälen, durch die man nacheinander geschleust wird.
Video 1: Amerikaner versuchen auf Chinesisch "Hallo" zu sagen. Vielleicht für Chinesen lustig, aber ansonsten auf dem Niveau von America's funniest home videos.
Video 2: Echt authentische Aufnahmen aus den multikulturellen Kindergärten der USA, bei denen 5-jährige in geschliffenen Sätzen ohne "äh" über ihre Visionen einer besseren Welt reden. Natürlich eingebettet in die Natur und kommentiert von den Marketing-Experten der Sponsoren-Unternehmen. Wer wusste nicht, dass die Ammis schon lange auf nachhaltige Energie setzen um nicht zu sagen die eigentlich Vorreiter sind? Außerdem gilt, solange man es träumen kann, geht es auch in Amerika.
Hinzu kommt noch eine Ansprache von Hillary und Obama, die das großartige chinesische Volk loben. Ich hoffe ich bin nicht rot geworden, weil ich mich so geschmeichelt gefühlt habe.
Video 3: Film darüber, wie eine 14-jährige Amerikanerin in einer Hochhaussiedlung einen Garten anlegt. Bevor sie das macht, ist sie aber in den Schminkkoffer ihrer Mutter gefallen. Wobei... die Mutter hätte wohl nicht so grelle Farben im Angebot. Aber auch hier gilt, dass das wenigstens authentisch ist. Highlight ist der Disney-World-Effekt: Wenn es im Video regnet, kommt Sprühnebel von der Decke. Die Chinesen haben vor Freude gekreischt (oder gekrischen?).
Danach kommt man in einen großen Raum, in dem jeder Sponsor des Pavillons noch etwas Werbung für sich macht, und nach den obligatorischen Souvenirs ist man auch schon durch. Da zeigen sich auch die kulturellen Schnittmengen zwischen China und den USA. Das Motto: "Better consume, better life". Es lebe der Konsum, egal ob kapitalistischer oder zentral geplanter.
Irgendwie sind meine Berichte über die Pavillons doch etwas negativ. Ich möchte daher auf eine Gegendarstellung (von wahrscheinlich offizieller chinesischer Seite) verweisen: http://german.beijingreview.com.cn/expo2010/txt/2010-06/03/content_276579.htm
Irgendwie sind meine Berichte über die Pavillons doch etwas negativ. Ich möchte daher auf eine Gegendarstellung (von wahrscheinlich offizieller chinesischer Seite) verweisen: http://german.beijingreview.com.cn/expo2010/txt/2010-06/03/content_276579.htm
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