Samstag, 11. September 2010

Waschmaschine

Wie ich bereits angekündigt hatte, möchte ich auch gerne was über meine "Waschmaschine" schreiben. Eigentlich ist es eine Beleidigung für alle Mieles, Boschs und Siemens dieser Welt, dieses... äh Gerät?... eine Waschmaschine zu nennen. Herr Wasch und Herr Maschine (die haben zusammen die Waschmaschine erfunden) würden sich wahrscheinlich sogar im Grab umdrehen. Man merkt irgendwie richtig, dass man im Ausland ist, wenn alle Wörter, die man von zu Hause kennt, nicht mehr passen.
Wie fang ich an? Also es ist eine chinesische Maschine (und in diesem Fall sicher keine Kopie), das heißt, dass sie auch chinesisch beschriftet ist. Deswegen hat mir die Personalabteilung Aufkleber mit englischer Beschriftung für die wichtigsten Funktionen gemacht. So weit so gut. Ich habe dem ganzen aber nicht getraut und zuerst irgendetwas in die Maschine geschmissen, was meine Vorgänger hier gelassen haben. Da sieht man, wie sinnvoll der Schrott ist. Ich war etwas überrascht, dass die Maschine etwas weniger als 60 Minuten gebraucht hat, aber hey, Geschwindigkeit ist ja nicht schlecht. Noch überraschter war ich, als ich merkte, dass die Wäsche durch den Waschgang schmutziger geworden ist. Sie war voll mit Sand und Steinchen. Ich dachte mir "ok, da hat sich was in der Zuleitung abgesetzt.... waschen wir es halt gleich noch einmal". Also die Maschine (die übrigens tolle Piepslaute und sogar am Ende eine Melodie von sich gibt) wieder eingestellt und los. 
Nach etwas einer Stunde ertönte wieder die süße Melodie. Wäsche raus und tadaaaaa, nichts hat sich geändert! Nachdem diese Wäsche das Wasser nun also gefiltert hat, hoffte ich mit dem nächsten Testobjekt bessere Ergebnisse zu erzielen. Um auf Nummer sicher zu gehen, habe ich die Maschine einfach leer eingeschaltet und mir das ganze angeschaut. Also Waschmaschinen beobachten ist ja in Deutschland ein veritabler Zeitvertreib. Hier passierte aber... nichts. Es ist ein Toploader, der sich nach 10 Sekunden um 5° nach rechts... und nach weiteren 10 Sekunden 5° nach links dreht. Dann das ganze von vorne... mit kaltem Wasser.
Ich dachte mir also, dass meine Maschine kaputt ist und habe mit meinen Kollegen darüber gesprochen. Es stellte sich raus, dass ich richtig lag. Man darf das Gerät einfach nicht Waschmaschine nennen (also meine funktioniert so wie sie soll). Von einer Italienerin habe ich dann den Tipp bekommen, dass man heißes Wasser aus dem Wasserkocher zuschütten kann, allerdings nur, wenn die Maschine läuft.... ansonsten läuft das Wasser durch. Ich habe das System verfeinert und den Duschkopf genommen und siehe da... ich bin soweit gekommen, dass sich wenigstens das Waschpulver auflöst und kein Sand mehr in der Maschine ist. Ich habe aber noch nicht eins meiner Wäschestücke hineingegeben... und Gott habe ich eine Angst vor dem erstem Waschtag!

1 Kommentar:

  1. hi nico,
    danke für deine amüsanten blogeinträge. immer wieder ein spaß diese zu lesen. mein favorit ist übrigens die decke, die eineinhalb chinesen hoch ist :D und was die probleme mit der waschmaschine angeht: schmutzwäsche dem nachmieter da lassen, neue klamotten einfach kaufen und dich im handeln verbessern ;) gruß phil

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