Samstag, 18. September 2010

The great Chinese firewall

Heute muss ich politisch werden! Es könnte also mein letzte Beitrag werden. Wenn ihr in der nächsten Woche nichts von mir hört, dann ruft Silvester Stallone an, damit er mich aus irgendeinem der Internierungslager befreit! Das mit dem Geld regeln wir dann irgendwie... zurück zum Thema.

Wisst ihr eigentlich, was für einem enormen Risiko ich mich aussetzte, wenn ich diesen Blog für euch schreibe? Ich kann froh sein, wenn ich mit allen Fingern zurück nach Deutschland komme. Spaaaaaaß... das mit dem Körperteile abhacken ist ja eine rein muslimische Angewohnheit. Hier gilt ganz oder gar nicht. Also Kopf dran oder ab.

Warum muss ich Angst haben? Weil ich für jeden Beitrag die so genannte great Chinese firewall durchbrechen muss. Auch wenn die Chinese schon aus der Geschichte gelernt haben sollten, dass auch eine noch so große Mauer nur einen Eintrag in die Rekordbücher bringt und keinen Schutz vor Mongolen, haben sie versucht, sich vom Internet abzuschotten. Deswegen sind Seiten wie Facebook und Youtube für alle chinesischen Nutzer gesperrt. Auch gefährliche Medien des freien Meinungsaustauschs werden kontrolliert und daher ist auch mein Blog für Chinesen gesperrt. Ja, so bedeutend sind diese Nachrichten, dass die Chinesen nicht wollen, dass ihr das lest! (Na gut.... eigentlich ist einfach die Seite Blogger.com gesperrt, aber es klingt doch viel spannender, wenn ich behaupte, dass mein Blog individuell gesperrt wurde, oder?)
Deswegen muss auch ich durch die Mauer durch... bzw. drum herum, von mir aus auch drüber oder drunter durch... um einen Beitrag zu schreiben. Dass selbst ich IT-Genie das schaffe zeigt, dass diese Mauer so dicht wie Schweizer Käse ist. Eigentlich ist das Ding einfach nur lästig (im Gegensatz zu Schweizer Käse).
Als ich mich bei Mc Donalds im Wi-Fi einloggen wollte ging das nicht, weil man seine chinesische Passnummer angeben muss. Glaubt es oder nicht, ich habe keine. Nur deswegen kann ich das kostenlose Internet bei Mc Donalds, was ja quasi in den Preisen mit inbegriffen ist, nicht nutzen. In Europa würde ich da locker mit einer Diskriminierungsklage durchkommen... in den USA könnte ich Millionen Dollar an Schmerzensgeld verlangen (Antonia, hier ist der Plan: Weil ich dich nicht anrufen konnte, hast du Schluss gemacht. Daraufhin hatte ich eine Herzattacke und leide bis zum heutigen Tag unter Depressionen. Ich fange morgen mit den Schauspielunterricht an. Du suchst die passende Jury!)... hier gibt es aber nichts. Nicht einmal Geld zurück von Mc Donalds. Wucher!

Was lernen wir daraus? Die Gedanken sind frei, aber Mauern erhöhen die Preise!

3 Kommentare:

  1. Servus Nico,

    vilen Dank, dass du dich diesen unglaublichen Strapazen aussetzt und diese gefährlichen Aktivitäten unternimmst, nur um uns etwas aus der Welt der kleinen gelben Menschen aus dem Osten zu berichten. Es macht wie immer Spaß deinen Bloq zu lesen. Weiterhin viel Erfolg und Spaß beim Kampf gegen die Hürden des chinesichen Alltags.

    Viele Grüße aus dem Gallusviertel
    S + K

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  2. Schweitzer Käse? Ist das eine ethische Käse-Kreation von Albert Schweitzer oder das chinesische Plagiat äh Pendant zum Schweizer Käse? :)

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  3. Wer Fehler findet, darf sie behalten. :) Ich bin mir sicher, dass es da noch ein paar mehr gibt.
    Ich habe das trotzdem Mal verbessert....

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